Social Media ist Fluch und Segen bei der Hochzeitsplanung. Sie bringt uns unendliche Mengen an Inspirationen, kann aber auch ganz schön viel Druck hervorrufen. Davon kann die Denise, Weddingplannerin bei mitherz., ein Lied singen. Sie könne allen Brautpaaren nur raten: Lasst Euch nicht verrückt machen!
Wie wichtig Social Media für die Hochzeitsplanung ist
“Pinterest, Instagram, Facebook, jede Menge Blogs – viele Paare sind überfordert”, erzählt uns Denise. Aber es ist schwierig, Brautpaare davon abzuhalten, sich auf Social Media Inspirationen zu holen. Am Anfang hilft es sicher, es gibt Tipps und Tricks und gute Ideen. Aber je länger, je mehr hält es die Brautpaare auch davon ab, ihren eigenen Stil zu finden.
Denise berichtet von einer Braut, die sie mitten während der Planungsphase ihrer Hochzeit völlig aufgelöst angerufen hat. Sie sei immer tiefer hineingerutscht in einen richtigen Strudel aus Fotos und Details. “Ich habe ihr gesagt dass sie jetzt aufhören muss zu recherchieren und Social Media zur Seite legen soll. Dann haben wir uns getroffen und noch einmal alles durchgesprochen, und uns darauf geeinigt, dass wir es bei dem belassen, was wir schon geplant hatten.”
Denn das ist auch Aufgabe einer Hochzeitsplanerin: Die Inspirationen in eine Bahn zu lenken und alles zusammenzuführen. Dann ist es an den Brautpaaren, ihr zu vertrauen und nicht selbst noch weiter zu schauen. “Ich bin immer auf dem Laufenden, ich kenne die neuesten Trends und Produkte”, sagt Denise. “Das gehört zu meinem Job dazu. Ich weiss, was das Brautpaar sich wünscht, und was wir da für Möglichkeiten haben.”
Es sei manchmal ein richtiger Wettkampf, schüttelt Denise den Kopf. Die Brautpaare laden sehr viele Bilder hoch, als würde es darum gehen, wer die bessere Hochzeit hat. Dabei soll doch das individuelle Brautpaar im Mittelpunkt stehen, und es soll genau für dieses Paar der schönste Tag werden. “Ganz ehrlich?” sagt sie, “Noch besser geht immer, aber irgendwann ist das Budget am Ende.”
Hochzeitsbilder und Social Media
Von wem die Bilder auf Social Media stammen, möchte ich wissen. Hauptsächlich vom Brautpaar selber, meint Denise, vor allem wenn es um Dekor und Details geht. Aber auch die Gäste würden Bilder auf Social Media stellen, und das sei nicht unproblematisch.
Zwar ist es streng genommen nicht verboten, aber ein bisschen eine Grauzone ist es schon. Viele Brautpaare möchten es nicht unbedingt, und auch viele Gäste sind nicht begeistert davon, wenn ihre privaten Fotos unkontrolliert von anderen auf Facebook oder Instagram gepostet werden. Vor allem, wenn es um Fotos von ihren Kindern geht, sind viele Eltern sehr vorsichtig.
“Das ist ein Gedankengang, der erst noch angestossen werden muss”, meint Denise. Die meisten Brautpaare würden sich keine Gedanken um Datenschutz machen, wenn es um ihre Hochzeitsfotos geht. Es gäbe hier ein wenig einen Generationen-Gap: Gerade etwas ältere Brautpaare hätten eher ein Problem damit, wenn alles auf Social Media landet.
Sie denkt ein wenig darüber nach, als ich sie frage, was denn die Brautpaare für Lösungen zum Teilen ihrer Bilder benutzen würden. So richtig diskutiert hätte sie das noch nie, meint sie. Sie glaubt, dass sich viele dazu gar keine Gedanken machen, bevor sie tatsächlich vor dem Problem stehen. Bilder würden per WhatsApp verschickt, allenfalls noch über die Hochzeits-Webseite verteilt. Dabei sei Sicherheit ein wichtiges Thema, und eine Lösung wie imiji absolut schlüssig.
Unplugged statt Social
Ob ich schon einmal was von “unplugged weddings” gehört hätte, fragt sie mich. Habe ich nicht, und sie erklärt mir, dass immer mehr Brautpaare die Zeremonie selbst zur handyfreien Zone erklären. Immerhin hätten sie eine gute Fotografin oder einen guten Fotografen engagiert, und so bitten die Brautpaare ihre Gäste darum, sich auf die Zeremonie zu konzentrieren und ihre Handys in der Tasche zu lassen.
Nicht nur, damit nicht alle nur am Fotografieren seien in diesem wichtigen Moment. Auch für die Fotografen seie es eine echte Herausforderung geworden: Gäste, die Handyfotos machen würden, würden die Fotografen in ihrer Arbeit behindern, und dauernd seien Hände im Bild. Ausserdem gäbe es gar keine echten, emotionalen Bilder von den Gästen mehr, weil immer irgendwo ein Handy mit drauf sei.
“Nur für die Zeremonie”, meint Denise, “danach auf der Party können ja wieder alle fotografieren. Aber für diese emotionalen und wichtigen Momente ist es doch eine gute Idee.”
Habt Ihr schon den ersten Teil des Interviews mit Denise von mitherz. gelesen? Hier findet Ihr den Beitrag “Traum statt Trauma: Hochzeitsplanung mit einer Weddingplannerin”. Im nächsten Beitrag gibt uns Denise dann Tipps für die Wahl von Hochzeitsfotograf und Locations.
Denise Wüst-Baumgartner ist mit ihrer Agentur mitherz. für Hochzeiten & Events in der Ostschweiz und am Bodensee daheim: mitherz, weil mein ganzes Herz in dem steckt, was ich mache, um Ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, auch jene, die unausgesprochen bleiben.
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