“Fotos sind für alle Brautpaare sehr wichtig.”, sagt die Hochzeitsplanerin Denise von mitherz. “Sie bedeuten Emotionen und bleibende Erinnerungen.” Umso wichtiger ist es, Eure Hochzeitsfotos richtig zu planen: Die Fotos gehören recht an den Anfang der Planung, gleich als nächstes nach Location und Redner. Denn gute Fotografen sind früh ausgebucht.
Fotograf: Lieber ein Profi!
Letztes Jahr hat Denise eine Hochzeit organisiert, erzählt sie, wo der Sohn der Braut fotografiert hat. Und das trotz ihres Hinweises, dass das schade sei: Der Sohn sei ja ein Teil der Familie, und er sollte das Hochzeitsfest seiner Mutter geniessen können. “Er hat die Hochzeit dann nur durch die Kameralinse gesehen. Und das ist schade, denn die Emotionen bekommst Du durch die Kamera nicht mit.” Das Brautpaar hätte es bereut, und der Sohn sei auch nicht glücklich gewesen.
Bei der Auswahl der Fotografin oder des Fotografen hilft Denise ihren Kunden natürlich auch. Wenn das Brautpaar nicht schon eine konkrete Vorstellung hat, schlägt die Hochzeitsplanerin einen passenden Fotografen vor, abhängig vom Stil der Hochzeit. Sie hat schon mit vielen Fotografen zusammengearbeitet und kennt deren Stil – genauso wie den Stil der Hochzeit. Denn nicht jeder Fotograf passt zu jeder Feier. Warme Bilder eignen sich eher für eine Barn Wedding im rustikalen Stil, kühle und klassische Bilder mehr zu modernen Hochzeitsfeiern.
Wenn sich das Brautpaar ein Fotoshooting für ihre Save the date-Karten wünschen würde, würde es sich anbieten, das gleich mit diesem Fotografen zu machen. “So kann das Brautpaar schon sehen, ob der Stil passt”, meint Denise pragmatisch “und oftmals ist so ein Shooting auch schon im Angebot enthalten.”
Denn sicher, eine gute Fotografin oder ein guter Fotograf kosten Geld. Der Betrag, der das Brauttpaar für einen professionellen Fotograf für ihren ganzen Hochzeitstag ausgeben muss, liegt zwischen 3’000 und 6’000 CHF. Dabei würden die meisten Fotografen entweder gleich ein Package mit fixen Stunden anbieten, oder ein Angebot nach Bedarf machen. Das sei sehr unterschiedlich von Fotograf zu Fotograf, und auch abhängig davon, was das Brautpaar sich wünscht, wie lange der Fotograf anwesend sei und was alles im Angebot enthalten wäre.
Professionelle Fotos von allen Details
Aber in jedem Fall lohne es sich. Denn professionelle Fotografen sind eben genau das: Profis. “Die Leute sind richtig happy mit den Fotos, weil sie an so viele Sachen gar nicht gedacht hätten. Vor allem wenn es um die Details geht, denkt ein Fotograf einfach an alles, von den Gastgeschenken bis hin zur Papeterie.”
Die meisten Brautpaare wünschen sich eine Fotoreportage über den ganzen Tag. Dazu gehört dann alles, vom Getting ready am Morgen bis zu Sonnenuntergangsfotos. Wichtig ist, das Timing für die Hochzeitsfotos gut zu planen gut, damit alles reibungslos ineinander übergeht. Hierfür steht die Hochzeitsplanerin natürlich in engem Kontakt mit der Fotografin oder dem Fotografen.
Das Endprodukt sind in allen Fällen digitale Bilder. Es ist aber keineswegs so, dass man einfach eine DVD in die Hand gedrückt bekommt. “Die Fotografen geben sich viel Mühe, sie geben die Bilder auch schön verpackt und wertig an die Paare ab.” freut sich Denise. Das gehöre zum Gesamtpaket und zum Gesamterlebnis Hochzeit.
Foto, Video oder beides?
Fotos seien viel wichtiger als Film, meint sie, nur etwa ein Drittel der Brautpaare würden sich zu den Hochzeitsfotos auch ein Hochzeitsvideo wünschen. Wenn beides gewünscht würde, frage ich sie, wer macht dann das Video? Unterschiedlich, antwortet mir Denise. “Manche Fotografen machen beides – das ist nicht schlecht, weil dann Video und Fotos auf jeden Fall harmonieren. Manchmal sind es auch Paare, von denen einer das eine macht und der andere das andere. Oder der Fotograf kennt jemanden, mit dem er gut zusammenarbeitet.” Und selbst wenn nicht, würden sich die beiden vorher treffen und besprechen. Das hätte immer gut funktioniert – es seien eben Profis!
Location, Location, Location!
Die Hochzeitsbilder sollen an einem Ort entstehen, mit dem das Brautpaar besonders schöne Erinnerungen verbindet. Sie müssen sich sehr, sehr wohl fühlen, meint Denise, denn: “Du hast nur den einen Moment. Du kannst die Fotos nicht nachholen. Den Glanz in den Augen, den Du am Hochzeitstag hast, den hast Du danach nicht mehr.”
Grundsätzlich gäbe es nichts, was nicht geht – solange die Sicherheit des Brautpaars gewährleistet ist. Sie grinst: “Oder wenn bei Fotos vor der Hochzeit das Kleid kaputt gehen könnte, da gehe ich dann schon dazwischen!”
Worauf man vielleicht achten muss, gibt sie zu bedenken, sei die Frage nach einer Genehmigung für gewisse Locations. Sie selbst hätte ein Fotoshooting erlebt, welches in der Tiefgarage eines Industrieareals hätte stattfinden sollen. Von dort seien sie aber von der Security verscheucht worden.
Natürliche Fotos sind immer im Trend, meint Denise, auch wenn man mit Props wie Ballons, Rauchbomben oder Pampasgras viel Stimmung einfangen könne. Das sei zwar in gewisser Weise auch gestellt, aber es könne anders umgesetzt werden, solange es zum Brautpaar passe. “Die schönste Bilder entstehen aber sowieso immer aus dem Moment heraus.”
Eure Hochzeitsfotos richtig planen
Die Fotografin oder der Fotograf bespricht sich mit dem Brautpaar und steht auch mit der Hochzeitsplanerin in ständigem Kontakt. Denn es ist wichtig, die Reihenfolge der verschiedenen Hochzeitsfotos richtig zu planen.
Paarbilder: Vor der Trauung oder nach der Trauung?
Denise zögert ein wenig mit ihrer Antwort. “Es ist schön, wenn die Paarbilder vor der Trauung gemacht werden. Das Brautpaar hat noch den Moment für sich allein, sie sind noch ein bisschen entspannter.” Der Nachteil sei, dass der First Look am Ort der Trauung wegfällt. “Der kommt dann vorher, ist aber auch intimer.”
Wenn die Bilder nach der Trauung gemacht werden sollen, biete sich die Zeit beim Sektempfang oder Apéro an. “Dann müssen die Gäste bespasst werden. Auf jeden Fall mit Essen und Trinken!” lacht Denise. Ausserdem könne je nach Location vielleicht eine Stadt- oder Schlossführung angeboten werden, eine Schiffahrt, ein Zauberer oder sonst ein Unterhaltungsprogramm.
Je nach Jahreszeit und Location würden manche Fotografen auch ein Sonnununtergangsshooting mit dem Paar machen wollen. Das, sagt sie, plane sie allenfalls zwischen den Gängen beim Essen ein. Und dann sei auf keinen Fall eine Stunde Shooting möglich, sondern vielleicht zwei Mal zehn Minuten. Denn auch das Brautpaar solle das Essen geniessen, und die Gäste hätten meist zwischendurch Darbietungen geplant.
Fotos von den Gästen richtig organisieren
Gruppenfotos werden auf jeden Fall verlangt, sagt Denise, und es ist eine ihrer Aufgaben, sie zusammen mit dem Fotografen zu organisieren. Sie erfragt vorher vom Brautpaar eine Liste mit Gruppen, die fotografiert werden sollen – Eltern, Geschwister, Trauzeugen, Freunde, Teams – und bittet darum, dass jemand bestimmt wird, der die Gäste oder Gruppen zusammensucht. Das hift, dass alles reibungslos abläuft und sich die Fotosession nicht stundenlang hinzieht. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Trauung, während dem Apéro, damit die übrigen Gäste beschäftigt sind, aber trotzdem alle anwesend.
Während der Veranstaltung ist es die Aufgabe und die Verantwortung der Fotografin oder des Fotografen, dass alle Gäste fotografiert werden. “Ein Profi kann das”, sagt Denise, “Amateure hätten da keine Chance.”
Hochzeitsfotos auch als Programmpunkt planen
Es kommt immer sehr gut an, wenn einige Bilder schon während der Feier gezeigt werden, erzählt Denise, und ist deswegen gleich begeistert von der Livestream-Funktion von imiji. “In Situationen, in denen nicht wirklich was stattfindet, als Lückenfüller, ist das eine super Option.”
Auch eine Fotobox wollen fast alle Paare, aber günstig seien sie nicht gerade (zwischen 600 und 1’500 CHF). Eine kleine Lösung, wie die Fotobooth Light von imiji, im eigenen Stil zu machen, ist daher eine echte Alternative zur gemieteten Fotobox.
Habt Ihr schon die ersten beiden Artikel aus unserer Interview-Serie mit Denise gelesen?
- Traum statt Trauma: Hochzeitsplanung mit einer Weddingplannerin
- Hochzeitsplanung und Social Media: Lasst Euch nicht verrückt machen!
Im nächsten und letzten Beitrag geht es dann um ein ganz aktuelles Thema: Nachhaltige Hochzeiten.
Denise Wüst-Baumgartner ist mit ihrer Agentur mitherz. für Hochzeiten & Events in der Ostschweiz und am Bodensee daheim: mitherz, weil mein ganzes Herz in dem steckt, was ich mache, um Ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, auch jene, die unausgesprochen bleiben.